Onkologie

Tumorerkrankungen des Verdauungstrakts, der Leber und der Gallenwege

Unsere Ambulanz betreut Patienten mit Tumorerkrankungen der Leber und Gallenwege, der Speiseröhre, des Magen-Darm-Traktes und der Bauchspeicheldrüse.

Wir bieten kurzfristig zu vereinbarende Beratungsgespräche, eine fundierte Zweitmeinung, Untersuchungen und Aufklärung vor Therapiebeginn, Therapieplanungen unter Berücksichtigung neuester Erkenntnisse in Zusammenarbeit mit dem Zentrum für Personalisierte Medizin, medikamentöse Tumortherapie und Verlaufskontrollen an. Ambulante Chemotherapien werden gemeinsam mit unserer Tagesklinik (s.u.) durchgeführt.

Individueller Therapieplan durch kompetentes Team am Uniklinikum

Ziel ist es unter Einbindung aller notwendigen Experten der Universitätsklinik für jeden Patienten einen individuellen Therapieplan zu erstellen. Dies schliesst insbesondere auch die Möglichkeit der Teilnahme an klinischen Studien mit ein. Hierfür halten wir mehrmals wöchentlich interdisziplinäre Tumorkonferenzen mit allen beteiligten klinischen Partnern ab. Darüber hinaus bieten wir die Besprechung neuartiger diagnostischer Ergebnisse aus z.B. der Entschlüsselung des Erbgutes von Tumoren (Tumorsequenzierung) in unserem Molekularen Tumorboard (MTB) an.

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Erstvorstellung

In der CCC Ambulanz können ambulante Patienten eine Erstvorstellung erhalten, eine Zweitmeinung einholen oder bei Erstdiagnose mit Krebs die diagnostische Aufarbeitung und Planung Therapie in Angriff nehmen.

Ambulanz im CCC

Onkologischen Tagesklinik

In unserer onkologischen Tagesklinik können Patienten unter Tumortherapie (Chemotherapie) betreut werden. In der Regel erfolgen hier ebenfalls ambulante Vorstellungen.

Onkologische Tagesklinik

Klinische Studien

Unter folgendem Link finden Sie eine Übersicht, über die bei uns angebotenen Studien.

Klinische Studien

Schwerpunkte

Im Folgenden eine Übersicht über die Tumorerkrankungen, die in unserer Abteilung behandelt werden.

Krebs der Bauchspeicheldrüse wird in Fachkreisen als Pankreaskarzinom bezeichnet. Die Bauchspeicheldrüse ist zum einen für die Verdauung wichtig, indem Enzyme für die Fettverdauung in den Zwölffingerdarm abgegeben werden (exokrine Funktion). Darüber hinaus steuert die Bauchspeicheldrüse den Insulinspiegel im Körper (endokrine Funktion). Tumoren der Bauchspeicheldrüse werden leider häufig erst in fortgeschrittenen Stadien entdeckt. Sofern möglich werden die Tumore operativ entfernt. Gelingt dies vollständig, ist dennoch nach der Operation eine Nachbehandlung notwendig, die aktuell mit einer Systemtherapie über 6 Monate durchgeführt wird. Diese Therapie soll die Wahrscheinlichkeit für Metastasen oder einen Rezidivtumor senken und wird seit für alle Patienten empfohlen.

Weit fortgeschrittene oder metastasierte Tumoren werden mit einer medikamentösen Tumortherapie behandelt. In Einzelfällen können bei sehr gutem Ansprechen lokal fortgeschrittener Tumore, sofern sich noch keine Metastasen gebildet haben, zusätzlich eine Strahlentherapie oder eine Operation mit Entfernung des Tumors durchgeführt werden.

Diese Angaben stellen lediglich allgemeine Informationen dar. Für die Erstellung eines individuellen Therapieplanes in ihrer besonderen Situation bieten wir Ihnen eine ausführliche Beratung an. Gerne Besprechen wir Ihre Erkrankung in unserer Tumorkonferenz mit Kollegen der anderen Fachabteilungen unserer Universitätsklinik.

Darüber hinaus beraten wir Sie gerne auch über Möglichkeiten der Teilnahme an Klinischen Studien.

Ausführliche Informationen zum Thema Leberkrebs bietet die Deutsche Krebshilfe in ihrem BLAUEN RATGEBER „Krebs der Bauchspeicheldrüse“ an.

Blauer Ratgeber Bauchspeicheldrüsenkrebs PDF

In der Leber können in erster Linie aus 2 unterschiedlichen Geweben Tumore entstehen: der häufigste Tumor ist das Hepatozelluläre Karzinom (HCC), gefolgt vom Cholangiozellulären Karzinom (CCC).

 Das Hepatozelluläre Karzinom entsteht in den meisten Fällen in einer bereits vorerkrankten Leber, der sogenannten Leberzirrhose. In Einzelfällen können sich auch Tumore in einer Leber ohne Leberzirrhose bilden. Risikofaktoren sind insbesondere chronische Viruserkrankungen (Hepatitis B und C), Alkohol, erbliche Stoffwechselerkrankungen (z.B. Hämochromatose, Morbus Wilson), chronische Fettleber-Hepatitis oder andere Erkrankungen, die zu einer anhaltenden Schädigung der Leber führen.

 Frühe Stadien des HCC können operativ entfernt werden und es besteht je nach Ausdehnung der Tumorerkrankung die Möglichkeit zur Lebertransplantation. Kommen operative Verfahren nicht in Betracht, kann über lokale Maßnahmen eine Erwärmung und Hitzeschädigung von Tumoren (sog. Radiofrequenzablation), ein Verschluss Tumor-zuführender Blutgefäße (sog. Transarterielle Chemoembolisation oder kurz TACE) oder eine Bestrahlung durch über den Blutstrom eingebrachte Glaspartikel  (sog. Selektive Interne Radioembolisation, kurz SIRT) erfolgen. Darüber hinaus steht das Medikament Sorafenib für eine medikamentöse Tumortherapie zur Verfügung.

 Das Cholangiokarzinom beinhaltet als Überbegriff mehrere unterschiedliche Tumorarten: das Cholangiokarzinom welches entweder in oder außerhalb der Leber im Bereich der Gallengänge entsteht, das Gallenblasenkarzinom und ein Tumor an der Einmündung des Gallenganges in den Zwölffingerdarm, das sog. Ampullenkarzinom. Alle Tumorarten haben gemeinsam, dass frühe Stadien operiert werden, mit dem Ziel alle Tumorbereiche zu entfernen. Sollte dies nicht gelingen stehen, in Abhängigkeit der Lokalisation und Ausbreitung des Tumors eine medikamentöse Therapie oder in Einzelfällen auch lokale Therapieverfahren wie die SIRT (s.o.) zur Verfügung.

 Die Entwicklung einer bestmöglichen Behandlungsstrategie bei Leberkrebs erfordert die Zusammenarbeit mehrerer klinischer Fachdisziplinen, um alle Möglichkeiten die zur Verfügung stehen berücksichtigen zu können. Diese Art von Tumoren sollte daher immer in einer entsprechend hoch qualifizierten Tumorkonferenz besprochen werden, um einen individuellen Therapieplan für jeden einzelnen Patienten erarbeiten zu können. Gerne Besprechen wir Ihre Erkrankung in unserer Tumorkonferenz mit Kollegen der anderen Fachabteilungen unserer Universitätsklinik.

 Wir können derzeit für Leberkrebs klinische Studien unter Einschluss neuartiger Immuntherapien anbieten. Wir beraten Sie hierfür gerne auch über Möglichkeiten der Teilnahme an Klinischen Studien.

Ausführliche Informationen zum Thema Leberkrebs bietet die Deutsche Krebshilfe in ihrem BLAUEN RATGEBER „Krebs der Leber und Gallenwege“ an.

Blauer Ratgeber Leber-und Gallenwegskrebs PDF

Darmkrebs ist eine der häufigsten Krebsarten mit einem Lebenszeitrisiko von 3 – 5 %. Darmkrebs entsteht in der Regel aus Vorstufen, die kleine Vorwölbungen der Schleimhaut bilden, sogenannte Polypen. Diese Vorstufen können im Rahmen einer Vorsorgeuntersuchung mit Darmspiegelung entfernt werden, so dass eine aktive Vorbeugung möglich ist.

Neu entdeckter Darmkrebs wird, sofern keine Absiedlungen in Form von Metastasen sich bereits gebildet haben, operativ entfernt. Gelingt dies vollständig und sind bei dem entnommenen Tumor keine aussergewöhnlichen Gewebemerkmale erkennbar, wie zum Beispiel ein Befall der Lymphknoten, ist die Behandlung anschliessend abgeschlossen und es sollten regelmäßige Nachsorgeuntersuchungen über 5 Jahre erfolgen.

Wird bei der Operation festgestellt, dass Lymphknoten vom Tumor befallen sind, besteht die Empfehlung für eine 6 monatige Nachbehandlung mit einer Systemtherapie, um die Wahrscheinlichkeit für ein Wiederauftreten der Erkrankung zu senken.

Der häufigste Orte von Metastasen sind die Leber, die Lunge und Lymphknoten. Werden bei der Erstdiagnose bereits Metastasen festgestellt, muss ein indivuelles Behandlungskonzept erstellt werden. Bei dieser Tumorerkankung stehen gut wirksame medikamentöse Therapien zur Verfügug, die bei gutem Ansprechen dennoch ein operatives Vorgehen ermöglichen können mit der Perspektive einer Heilung. Für ein bestmögliches Therapiergebnis sollte jede Form von Darmkrebs immer zu Beginn und bei gutem Ansprechen der Therapie im Verlauf in einem Expertengremium besprochen werden. Gerne Besprechen wir Ihre Erkrankung in unserer Tumorkonferenz mit Kollegen der anderen Fachabteilungen unserer Universitätsklinik.

Darmkrebs kann erblich bedingt sein. Wir fragen Sie daher insbeondere bei dieser Tumorart ausführlich nach Tumorerkankungen in ihrer Familie. Ergibt sich daraus oder aus den Gewebeproben des Tumors der Verdacht auf eine erbliche Erkankung, werden wir Sie darauf hinweisen, da sich für ihre Familienmitglieder Konsequenzen hinsichtlich der empfohlenen Vorsorgeuntersuchungen ergeben könnten.

Darüber hinaus beraten wir Sie gerne auch über Möglichkeiten der Teilnahme an Klinischen Studien.

Ausführliche Informationen zum Thema Leberkrebs bietet die Deutsche Krebshilfe in ihrem BLAUEN RATGEBER „Darmkrebs“ an.

Blauer Ratgeber Darmkrebs PDF

Tumoren der Speiserühre und des Magens können in jeder Altersgruppe entstehen. Insbesondere deuten neue Beschwerden beim Schlucken, unangenehmes zunehmendes Vollegefühl nach dem Essen, Appetitlosigkeit und ev. dunkler Stuhlgang oder das Erbrechen von Blut auf eine solche Erkankung hin. Frühzeitg sollte bei Symptomen die auf den oberen Magen-Darmtrakt hindeuten daher eine endoskopische Untersuchung mit Spiegelung der Speiseröhre und des Magens durchgeführt werden.

In frühen Stadien können diese Tumoren direkt operiert werden. Weisen Sie eine bestimmte Größe bereits auf oder sind umgebende Lymphknoten mitbetroffen, sollte eine Vorbehandlung mit Bestrahlung und / oder Chemotherapie vor einer Operation erfolgen. In fortgeschrittenen Tumorstadien, wenn eine Operation nicht durchgeführt werden kann, gibt es je nach Lokalisation und feingeweblicher Zusammensetzung des Tumors unterschiedliche Möglichkeiten einer medikamentösen Tumortherapie.

Diese Tumorarten erfordern eine intensive Zusammenarbeit zwischen mehreren Fachdisziplinen. Daher sollte das Behandlungskonzept in Tumorkonferenzen mit hoher Fachkompetenz erarbeitet werden. Gerne Besprechen wir Ihre Erkrankung in unserer Konferenz mit Kollegen der anderen Fachabteilungen unserer Universitätsklinik.

Darüber hinaus beraten wir Sie gerne auch über Möglichkeiten der Teilnahme an Klinischen Studien.

Ausführliche Informationen zum Thema Leberkrebs bietet die Deutsche Krebshilfe in ihrem BLAUEN RATGEBER „Krebs der Speiseröhre“ und „ Magenkrebs“ an.

Blauer Ratgeber Speiseröhrenkrebs PDF

Blauer Ratgeber Magenkrebs PDF

Personalisierte Medizin (ZPM)

Der Begriff „Personalisierte Medizin“ wird seit einigen Jahren verwendet, um einen Paradigmenwandel in der Medizin zu beschreiben, der das Ziel hat, durch eine verbesserte Diagnose von Erkrankungen zu zielgerichteteren, nebenwirkungsarmen Therapien zu gelangen.Somit verbindet sich mit dem Begriff der Personalisierte Medizin auch die Hoffnung auf die Entwicklung neuer Therapien für bislang unbehandelbare komplexe Erkrankungen wie Krebs, Demenz, kardiovaskuläre Erkrankungen und viele andere.

Das Ziel der PM ist es für jeden Menschen die passende Therapie zum bestmöglichen Zeitpunkt mit der optimalen Dosierung zu finden.

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Molekulares Tumorboard (MTB)

Das MTB ist ein Expertengremium der Universität in welchem Ärzte und Wissenschaftler basierend auf der Analyse der Erbsubstanz von Tumoren ein sogenanntes molekular ausgerichtetes und passgenaues individuelles Therapiekonzept für jeden Patienten erarbeiten. Die Zusammensetzung des MTB umfasst neben den behandelnden Ärzten auch immer Experten aus molekularerdiagnostischen Fachdisziplinen (z.B. Molekularpathologie, Molekularbiologie, Genetik, Bioinformatik, Systembiologie u.a.), die für die Analyse und Interpretation der vorhandenen Daten mit dem Ziel einer individuellen Therapieentscheidung benötigt werden.

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Interdisziplinäres Tumorboard (ZGO)

Das Zentrum für Gastrointestinale Onkologie ermöglicht den beteiligten Fachspezialisten einen fächerübergreifenden Austausch beispielsweise über interdisziplinär besetzte Tumorkonferenzen. Diagnose und Therapie folgen einheitlichen Standards.

Die Veranstaltung regelmäßiger Fortbildungen für Ärzte, wissenschaftliche Mitarbeiter, Pflegepersonal und Patientenseminare wie auch die Beratung bei auswärtigen Anfragen gehören ebenfalls zu den Aufgaben des ZGO, das im Jahr 2000 unter dem Dach des Tumorzentrums Tübingen gegründet wurde.

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Ansprechpartner

Prof. Dr. med. Michael Bitzer

Stellv. Ärztlicher Direktor und Leitender Oberarzt

E-Mail-Adresse: michael.bitzer@med.uni-tuebingen.de

Zertifikate und Verbände