Mehr zum Aderhautmelanom
Schon lange war von großem Interesse, welcher Patient mit einem Aderhautmelanom eine schlechte Prognose hat, d.h. Metastasen entwickeln wird. Deshalb hat man versucht herauszufinden, ob es Tumoreigenschaften gibt, die eine ungünstige Prognose vorhersagen können. Hierunter fallen klinische, histopathologische und genetische Faktoren. Zu den klinischen Merkmalen, die mit einer ungünstigen Prognose vergesellschaftet sind, zählen ein großer Tumordurchmesser (>15mm), eine Beteiligung des Ziliarkörpers und ein diffuses flächenhaftes Wachstum. Ungünstige histopathologische Eigenschaften sind ein sogenannter epitheloider Zelltyp (d.h. der Tumor ist aus rundlichen Zellen aufgebaut), eine hohe
Zellteilungsrate, viele Gefäßschlingen im Tumor, tumorinfiltrierende Lymphozyten und ein Tumorwachstum durch die Lederhaut hindurch nach außen. Ein heutzutage hochspezifischer Marker für eine schlechte Prognose beim Aderhautmelanom, ist ein genetischer Parameter, die sogenannte Monosomie 3.
Tumore mit Monosomie 3 haben ein Chromosom 3 verloren (= Monosomie 3). Patienten, die ein Aderhautmelanom haben, bei welchem eine Monosomie 3 mittels molekulargenetischer Methoden nachgewiesen wird, entwickeln mit sehr großer Wahrscheinlichkeit Metastasen.