Während der lang zurückreichenden Geschichte der Epithetik wurden – mit jeweils unterschiedlichen Vor- und Nachteilen - unterschiedlichste Materialien zur Herstellung von Epithesen herangezogen. Dies waren unter anderem: Wachs, Ton, Holz, Leder, Seide, Metall, Tierhäute, Metalle, Lack, Porzellanmasse, Kautschuk, Zelluloid, Aluminium, Gelatine. Ein bahnbrechender Fortschritt wurde nach dem 2. Weltkrieg durch die Einführung der heute gebräuchlichen Kunststoffe erzielt, die sich aufgrund ihrer vorteilhaften Eigenschaften und des durch sie erzielbaren ästhetischen Ergebnisses sehr schnell durchsetzten. Zunächst waren dies Polyvinylchloride ( PVC ), gefolgt von Polymethylmetacrylaten ( PMMA ) und Silikon.
Epithesen bestehen heutzutage aus dem harten Methacrylat oder aus dem elastischen Silikon. Das häufig verwendete Silikon hat den großen Vorteil, dass es hauchdünn ausgezogen und an den Rändern über die Haut gezogen werden kann, wodurch ein ästhetisch sehr gutes Ergebnis erzielt werden kann. Nachteilig ist, dass das Material alterungsbedingten Veränderungen unterliegt, die Passungenauigkeiten sowie ästhetische und hygienische Einbußen zur Folge haben. Die Haltbarkeit einer Epithese ist außerdem von äußeren Einflüssen, z. B. berufsbedingten Belastungen und der Pflege durch den Patienten abhängig. Die genannten Faktoren führen dazu, dass Epithesen nach Ablauf einiger Monate oder Jahre neu hergestellt werden müssen. Die Haltbarkeit kann von Patient zu Patient stark schwanken.