Binge-Eating-Störung

Binge-Eating-Störung

Der Begriff binge kommt aus dem Englischen und bedeutet Gelage oder Orgie. Binge-Eating beschreibt also ein anfallsartiges Überessen.

Sind Sie betroffen?

Es gibt viele verschiedene Anzeichen für eine Binge-Eating-Störung.

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Mit welchen Symptomen zeigt sich eine Binge-Eating-Störung?

Ähnlich wie bei der Bulimie haben Betroffene wiederkehrende Essanfälle, bei denen sie nicht steuern können, was und wie viel sie essen. Im Unterschied zur Bulimie ergreifen sie jedoch keine Maßnahmen (wie zum Beispiel das Erbrechen), um einer Gewichtszunahme entgegen zu wirken. In der Folge  sie sind daher oft  übergewichtig oder adipös (fettleibig). Häufig leiden Betroffene  sehr unter den Essanfällen und  unter ihrem Übergewicht. Zusätzlich erleben sie den Kontrollverlust während der Essanfälle als Versagen und fühlen sich schuldig. Minderwertigkeitsgefühle, Kontaktschwierigkeiten und Diskriminierung bis hin zu Depressionen und Angststörungen sind typische Folgen einer Binge-Eating-Störung.

Die Binge-Eating-Störung kommt häufiger vor als Magersucht oder Bulimie. Auch hier sind mehr Frauen als Männer betroffen.

Therapie und Behandlung

Therapiemöglichkeiten

Wie eine Essstörung behandelt werden sollte, hängt von der Art und der Schwere der Erkrankung ab. Prinzipiell gibt es drei verschiedene Behandlungsmöglichkeiten: ambulant, tagesklinisch/teilstationär oder stationär.

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Unsere Behandlungsangebote

Als Kompetenzzentrum behandeln wir sowohl Kinder- und Jugendliche als auch Erwachsene mit Essstörungen im Rahmen von ambulanten, tagesklinischen und stationären Angeboten in der Abteilung für Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie des Kindes- und  Jugendalters bzw. in der Abteilung für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie.

Haben Sie noch Fragen?

Wenden Sie sich gerne über folgende E-Mail-Adressen an uns: 

Könnte ich (oder meine nahestehende Person) an einer Binge-Eating-Störung leiden?

Checkliste:

Könnte ich (oder meine nahestehende Person) an
einer Binge-Eating-Störung leiden?

Es gibt verschiedene Anzeichen für eine Binge-Eating-Störung. Im Folgenden sind einige davon aufgezählt. Sollten einige davon auf Sie oder auf eine nahestehende Person zutreffen, kann das ein Hinweis auf eine Binge-Eating-Störung sein. Diese Liste ersetzt aber keine ärztliche Diagnose. Die Frage, ob tatsächlich eine Binge-Eating-Störung vorliegt, können nur Fachleute beantworten. Wenn Sie den Verdacht haben, dass Sie an einer Binge-Eating-Störung leiden, wenden Sie sich daher dringend an Ihre hausärztliche Praxis, eine Beratungsstelle oder eine andere geeignete Anlaufstelle.

Die folgende Checkliste ist an den Ratgeber für Angehörige Hilfe bei Magersucht und Bulimie von Dr. Rita Hermann und Dr. Annette Immel-Sehr angelehnt.

Menschen, die
an einer
Binge-Eating-Störung
leiden, …

  • ... haben wiederkehrende Essanfälle.
  • ... essen bei einem Essanfall übermäßig schnell.
  • ... essen bei einem Essanfall trotz Völlegefühl weiter.
  • ... essen aus Scham oft allein.
  • ... unternehmen nach einem Essanfall keine Gegenmaßnahmen (wie z.B. Erbrechen, Einnahme von Abführmitteln etc.)
  • ... haben nach einem Essanfall oft negative Gefühle wie Ekel oder Schuld oder Niedergeschlagenheit.
  • ... ziehen sich nach und nach aus dem sozialen Leben zurück.


Sie glauben, Sie oder eine Ihnen nahe stehende Person ist von einer Essstörung betroffen?

Erkennen Sie sich oder eine Ihnen nahe stehende Person in der Checkliste wieder?

Wenn Sie den Eindruck haben, dass Sie selbst an einer Essstörung leiden könnten, sollten Sie sich dringend Hilfe holen. Erste Anlaufstellen können z.B.  die hausärztliche Praxis, eine Beratungsstelle oder eine Klinik sein. Vielleicht wird es Ihnen bei der Vorstellung, sich einer Fachperson gegenüber zu öffnen, ganz mulmig zumute oder Sie haben sogar große Angst davor. In diesem Fall hilft es Ihnen möglicherweise, sich zunächst einer Ihnen nahestehenden Person anzuvertrauen und sich von dieser begleiten zu lassen.


Wenn Sie vermuten, dass eine nahestehende Person unter einer Essstörung leidet, sollten Sie handeln und das Gespräch suchen. Vielleicht wissen Sie gar nicht, wie sie dieses heikle Thema am besten ansprechen sollen. Wir haben einige Tipps für Sie zusammengestellt, die bei einem ersten Gespräch hilfreich sein können.

Manchmal ist es nicht leicht, eine möglicherweise kritische Situation richtig einzuschätzen. Vielleicht sind sie sich unsicher, ob Sie das Verhalten der betroffenen Person richtig deuten und haben Angst, sie fälschlicherweise zu „beschuldigen“. Lassen Sie sich beraten, wenn Sie sich unsicher sind. Sie können sich an dieselben Beratungsstellen wenden, wie die Betroffenen selbst.

Wenn eine nahestehende Person an einer Essstörung leidet, kann das für Angehörige unter Umständen sehr belastend sein. Denken Sie auch an sich und wie Sie sich selbst etwas Gutes tun können. Wenn die Sorgen und Ängste um die betreffende Person zu groß und belastend werden, kann es manchmal passieren, dass Angehörige es nicht schaffen, ihren eigenen „Akku“ wieder aufzuladen. Zögern Sie in diesem Fall nicht, sich selbst Hilfe zu suchen.


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