Bösartige Erkrankungen sind eine große Belastung für Patienten und deren Familien. Neben den akuten medizinischen Fragen stellt sich häufig auch die Frage nach Ursachen, Wiederholungswahrscheinlichkeit einer Tumorerkrankung und ggfs. Vorsorgemaßnahmen auch für weitere Familienangehörige. Mit der Sprechstunde für seltene und erbliche hämatologische und onkologische Tumorerkrankungen bieten wir eine interdisziplinäre Beratung für Kinder und Jugendliche an, um auf diese Fragen eine Antwort finden. In einer Beratung erfolgt ein Gespräch mit Erhebung der Familienanamnese und ggfs. dem Angebot einer weiteren genetischen Abklärung.
Ein besonderer Schwerpunkt sind hierbei erbliche Formen von Krebserkrankungen, die zu frühen Erkrankungen, Häufungen von Tumorerkrankungen in Familien und bei Einzelpersonen führen können. Die Kenntnis um eine familiäre Krebsprädisposition kann heute sowohl für Vorsorgeprogramme und z.T. auch für Therapien verwendet werden. Insbesondere die Früherkennung ist insbesondere für bisher nicht erkrankte Personen von großer Bedeutung. Aber auch für bereits erkrankte Personen ist Vorsorge wichtig, da auch Zweiterkrankungen auftreten können. Generell können für viele erbliche Krebserkrankungen engmaschige Tumorvorsorgeuntersuchungen angeboten werden, so dass eine frühzeitige Tumorerkennung gesichert ist.
Im Rahmen dieser Sprechstunde arbeiten die Bereiche Kinderonkologie, Humangenetik und Psychoonkologie eng zusammen. Die Zusammenarbeit erfolgt im Rahmen des Zentrums für Seltene Erkrankungen Tübingen.
Die Erstvorstellung in der interdisziplinären Sprechstunde für erbliche onkologische und hämatologische Erkrankungen erfolgt im Institut für Medizinische Genetik und angewandte Genomik am Universitätsklinikum Tübingen.