Elektrophysiologische Untersuchungen werden bei Kleinkindern und Schulkindern in Allgemeinnarkose oder Analgosedierung durchgeführt. Die Eltern dürfen die Kinder bis zum Beginn der Narkose im EPU-Labor begleiten und werden unmittelbar nach dem Untersuchungsende von uns informiert.
Mittels modernster EPU-Systeme können die elektrischen Signale direkt aus dem Herz aufgezeichnet werden. Elektrodenkatheter werden im Bereich des rechten Vorhofes, dem AV-Knotens/His-Bündel sowie in die Spitze der rechten Kammer platziert. Anhand dieser Signale kann die elektrische Erregungsausbreitung mithilfe aktueller 3D-Mapping-Systeme im Herzen genau dargestellt werden. In vielen Fällen können wir hierbei auf Röntgenstrahlung komplett verzichten!
Bei komplexen Herzrhythmusstörungen und schwierigen anatomischen Verhältnissen kann eine patientenspezifische virtuelle 3D-Darstellung der elektrischen Erregungsausbreitung hilfreich sein. Insbesondere bei Erwachsenen mit angeborenem Herzfehler können die Bildinformationen aus der Computertomographie oder auch Kernspintomographie zusätzlich in unsere Mapping-Systeme integriert werden (sog. „Fusion-Imaging“). In Tübingen sind zur Zeit folgende führende Systeme im Einsatz: CARTO-System von Biosense-Webster Inc., NavX und Ensite von SJM/Abbott sowie Rhythmia von BostonScientific.
Durch gezielte Verödung von elektrisch aktiven Geweben oder Strukturen kann eine Herzrhythmusstörung ursächlich behandelt werden. Die Gewebeverödung kann durch Wärme mittels Radiofrequenzablation oder bei der Kryoablation durch Kälteapplikation an der Katheterspitze erfolgen. Bei den häufigsten Ursachen von supraventrikulären Tachykardien (AVRT bzw. AVNRT) liegen die Erfolgsraten nach einmaliger Behandlung bei deutlich über 90%.