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Was Sie vor der Entbindung wissen sollten

Liebe werdende Eltern,

bereits vor der Entbindung möchten wir Ihnen Informationen zur Verfügung stellen, die Ihren Aufenthalt rund um die Entbindung betreffen. Ihr Aufenthalt bei uns dauert wenige Tage. Diese Tage sind gefüllt von intensiven Erlebnissen und Eindrücken, die Ihre ganze Zuwendung erfordern. Dabei gehen wichtige Informationen oft unter. Bitte nehmen Sie sich im Vorfeld die Zeit, die hier für Sie hinterlegten Informationen genau zu lesen und Infoblätter evtl. auch bereits ausgedruckt und unterschrieben mitzubringen. Selbstverständlich stehen wir Ihnen jederzeit für alle Fragen zur Verfügung.

Als babyfreundliches Krankenhaus liegt uns das Wohlbefinden des Kindes am Herzen. Im Mutter-Kind-Zentrum Tübingen unterstützen wir Sie und Ihr Kind in der Geburtshilfe individuell und situativ von Anfang an. Durch unser 24 Stunden Rooming-In unterstützen wir das erste Kennenlernen.

Als babyfreundlich zertifizierte Geburtsklinik ist es uns ein besonderes Anliegen, Sie und Ihr Kind bestmöglich zu unterstützen. Besonderen Wert legen wir auf die Förderung eines gelungenen Starts in die Stillzeit. Großen Einfluss auf den Start in die Stillzeit hat die Information der Eltern. Für manche Frauen ist eine Gewinnung der ersten Muttermilch, dem Kolostrum, sogar schon in der Schwangerschaft sinnvoll. 

Auf Klinikroutinen können wir nicht verzichten. Dennoch achten wir darauf, dass Sie ausreichend Gelegenheit haben, ihr Baby in der ersten Phase nach der Geburt kennenzulernen.  Wir ermutigen und unterstützen Sie jederzeit beim Bonding. Das gilt auch für den Fall einer Kaiserschnittentbindung. Bei ihrer Entbindung werden Sie von einem interdisziplinären Team betreut. Im Mittelpunkt der Betreuung stehen Sie und Ihr Kind.

Folgende Information sind dabei für Sie von besonderem Interesse:

Auf unseren Mutter-Kind-Stationen unterstützen wir Sie in der ersten Zeit mit Ihrem Neugeborenen. Der Start in die Stillzeit ist ein Prozess, bei dem wir sie gern begleiten. Unser Pflegefachpersonal zeigt Ihnen, wie Sie Ihr Kind optimal anlegen und die Milchbildung fördern können. Durch unser 24 h Rooming-In-Konzept können Sie Ihr Kind jederzeit bei sich haben, es nach Bedarf stillen und eine enge Bindung aufbauen.

Falls Sie nicht stillen, zeigen wir Ihnen, wie Sie die Ernährung Ihres Kindes genauso liebevoll und bindungsorientiert gestalten können. Unser Ziel ist es, Sie und Ihr Kind bestmöglich zu begleiten.

Sollte Ihr Kind medizinische Betreuung in der Neonatologie benötigen, profitieren Sie von kurzen Wegen: Die Neonatologie befindet sich im selben Gebäude, so dass sie sich so oft wie möglich nah sein können. Die Nähe wirkt sich positiv auf die Gesundheit und das Wohlbefinden Ihres Kindes aus. Unser Team steht Ihnen zur Seite, um die Milchbildung auch in dieser besonderen Situation zu unterstützen.

Die Versorgung eines Neugeborenen im häuslichen Umfeld ist eine schöne und verantwortungsvolle Aufgabe. Wir geben Ihnen während Ihres Aufenthaltes  zahlreiche Informationen. Ein wesentlicher Zeitpunkt ist dabei auch das kinderärztliche Gespräch vor der Entlassung aus dem Mutter-Kind-Zentrum. Dieses Gespräch sollte durch die Informationen unseres Filmes „Informationen zur Versorgung Ihres Neugeborenen“ vorbereitet werden, damit gezielte Fragen möglich werden. Der Film enthält u.a. Informationen zu vorbeugenden Maßnahmen bei Neugeborenen, wie der Neugeborenen-Untersuchung, dem Neugeborenen-Screening auf Stoffwechselerkrankungen, Vitamin K-Gabe, Neugeborenen-Hörtest (Hörscreening), Neugeborenengelbsucht (Ikterus), Ernährung des Säuglings, die Schlafumgebung und über Strategien zur Vermeidung des „Plötzlichen Säuglingstodes“

Gut vorbereitet in die Geburt – Die Gewissheit, in jeder Situation der Schwangerschaft und der Geburt optimal versorgt zu sein, ist eine wichtige Voraussetzung für ein sicheres Gefühl und Geborgen­heit. Hier sehen Sie unser breit gefächertes Angebot an Informationsveranstaltungen und Angeboten aus der Elternschule des Mutter­-Kind­-Zentrums Tübingen. 

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Wichtige Fragen und Antworten in der ersten Zeit mit Ihrem Kind

Wichtige Fragen und Antworten in der ersten Zeit mit Ihrem Kind

Sie sollten Ihr Neugeborenes so oft stillen, wie es Hunger hat. In den ersten Tagen sollten es mindestens 8-12 Stillmahlzeiten in 24 Stunden sein, und jede Stillzeit dauert etwa 15-20 Minuten pro Brust. D.h. bis zu 8 Stunden am Tag entfallen auf diese wichtige erste Phase mit Ihrem Kind.

Ja, Neugeborene brauchen in den ersten 24 Stunden 8-12 Stillmahlzeiten. Es ist wichtig, das Neugeborene zum Stillen zu wecken, um sicherzustellen, dass es genügend Nahrung bekommt. Es darf einmal in 24 Stunden eine längere Schlafpause von 4-5 Stunden haben, aber insgesamt sollte es häufiger gestillt werden, um auf die erforderlichen 8 Mahlzeiten zu kommen.

Hörbare Schluckgeräusche: Während des Stillens sollten Sie häufige Schluckgeräusche hören. Das zeigt an, dass Ihr Neugeborenes aktiv saugt und Milch schluckt.

Selbstständiges Lösen von der Brust: Nachdem Ihr Neugeborenes ausreichend gestillt wurde, löst es sich von der Brust selbstständig, presst die Lippen zu und schläft zufrieden ein. Ein Aufstoßen, begleitet von Unruhe, kann nach etwa 20 Minuten auftreten, wenn die Muttermilch vom Magen in den Darm übergeht.

Zufriedenes Einschlafen: Ein zufriedenes Einschlafen nach dem Stillen deutet darauf hin, dass Ihr Neugeborenes gut gesättigt ist.

Gewichtszunahme: Die optimale Gewichtszunahme für Neugeborene, basierend auf WHO-Richtlinien, beträgt in den ersten 0-2 Monaten etwa 170-330g pro Woche und in den nächsten 2-4 Monaten 110-330g pro Woche. 

  • Urin- und Stuhlausscheidung:
  • Urin: Ein guter Indikator für eine ausreichende Flüssigkeitsaufnahme ist die Urinausscheidung. Ab dem vierten Lebenstag bzw. ab dem Einsetzen der reichlichen Milchbildung sollten es mindestens 5-6 nasse Windeln pro Tag sein. Der Urin sollte blassgelb und nicht zu konzentriert sein.
  • Mekonium: In den ersten 24 Stunden sollte Ihr Neugeborenes das sogenannte Mekonium ausscheiden, eine klebrige, schwarze Substanz. Spätestens nach 24 Stunden sollte Ihr Neugeborenes sein erstes Mekonium ausscheiden.

Stuhlgang: Ab dem dritten Tag nach der Geburt sollte Ihr Neugeborenes mehrmals täglich Stuhlgang haben. In den ersten Wochen kann der Stuhl gelb und flüssig sein. Nach 4-6 Wochen kann sich der Stuhlgang auf 3-5 Mal pro Tag reduzieren. Spätestens nach 6 Wochen kann die Ausscheidung des Stuhlgangs wechselhaft sein, von mehrmals täglich bis zu einmal alle zwei Wochen.

Die Milchproduktion richtet sich nach Angebot und Nachfrage. Häufiges Anlegen und viel Hautkontakt unterstützen die Milchbildung. Wenn Sie dennoch Zweifel haben, wenden Sie sich an ihre Hebamme oder eine Still- und Laktationsberaterin. Um Sie beim Stillen zu unterstützen, bieten wir auch einmal wöchentlich Termine in unsere Stillambulanz an. Wenn Neugeborene sich vor allem in den frühen Abendstunden sehr häufig zum Stillen melden, wird das als "Clusterfeeding" bezeichnet. Clusterfeeding ist ein normales Verhalten für Neugeborene: Es kurbelt die Milchproduktion an und ist nicht als Hinweis darauf zu sehen, dass Ihr Kind nicht satt wird.

Es ist normal, dass Neugeborene in den ersten Tagen bis zu 7-10% ihres Geburtsgewichts verlieren. Dies liegt unter anderem an der Ausscheidung von Mekonium und Urin sowie dem Energieverbrauch bei der Anpassung an das Leben außerhalb der Gebärmutter.

Eine Zufütterung ist aus medizinischen Gründen bei einer Gewichtsabnahme von 10% oder mehr indiziert. Neugeborene mit sehr niedrigem oder sehr hohem Geburtsgewicht benötigen möglicherweise vorübergehend zusätzliche Nahrung, um ihren Blutzucker zu stabilisieren. Es ist wichtig zu verstehen, dass bereits bei einer Gewichtsabnahme von 7% das Stillmanagement intensiviert werden muss, um einer Gewichtsabnahme über 10% entgegenzuwirken. Es sollte kontinuierlich das Ziel verfolgt werden, dass ihr Kind ganz physiologisch möglichst ausschließlich gestillt wird.

Die beste Allergieprävention ist das Stillen. Wenn jedoch zusätzliche Nahrung erforderlich ist, wird eine in Studien geprüfte HA-Nahrung empfohlen, besonders wenn Eltern oder Geschwister unter atopischer Dermatitisoder allergischem Asthma leiden. Die Entscheidung hängt jedoch von der individuellen Situation ab und sollte in einem Beratungsgespräch mit unserem Fachpersonal aufgegriffen werden.

Eine Gewichtsabnahme nach der Geburt ist zunächst einmal physiologisch. Allerdings nur in einem genau definierten Rahmen. Im Durchschnitt sollte ein gestilltes oder mit Formula-Nahrung ernährtes Neugeborenes bis zum 10. Lebenstag sein Geburtsgewicht wieder erreichen.

Die WHO empfiehlt das ausschließliche Stillen bis zum 6. Lebensmonat und danach weiterhin während der Einführung von Beikost. Stillen kann bis zum zweiten Geburtstag und darüber hinaus fortgesetzt werden, wenn Mutter und Kind dies wünschen.

Da die Milchbildung sich auf die Nachfrage des Kindes an der Brust einstellt, kann ein Schnuller unmittelbar nach der Geburt zu einer Verminderung der Milchproduktion führen. Ein Schnuller sollte daher frühestens nach dem vollständigen Etablieren der Milchbildung angeboten werden, um das Stillen nicht zu beeinträchtigen. Der Zeitraum bis zur vollständigen Etablierung kann unterschiedlich sein, er erstreckt sich über ca. 4-6 Wochen.

Neugeborene haben ein großes Bedürfnis nach Nähe und benötigen häufige Mahlzeiten. Sie können Ihr Neugeborenes nicht verwöhnen, indem Sie ihm genau das geben, was es benötigt.

Das Respiratorische Synzytial-Virus (RSV) sorgt jedes Jahr in der Zeit zwischen Oktober und März für viele Atemwegsinfekten. Besonders Kinder bis zu einem Jahr können von schweren Infektionen mit Entzündungen der unteren Atemwege betroffen sein. Seit Sommer 2024 empfiehlt die Ständige Impfkommission in Deutschland, Neugeborene und kleine Säuglinge vor oder während der ersten Saison gegen RSV zu impfen.

Neugeborene und Säuglinge, die am UKT zur Welt kommen, können vor der Enlassung nach Hause auf Wunsch der Eltern bei uns gegen RSV geimpft werden. Sprechen Sie Ihre Kinderärztin oder Ihren Kinderarzt auf Station an.

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